Hellhörig für den Ruf Gottes

Am 31. Jänner trafen sich Ordensleute zum "Tag des geweihten Lebens" im Stift Wilten in Innsbruck.

Ordensfrauen und Ordensmänner aus der ganzen Diözese kamen am 31. Jänner ins Stift Wilten, um gemeinsam den "Tag des geweihten Lebens" zu begehen. Die Predigt beim Gottesdienst in der Stiftskirche Wilten hielt der junge Salesianerpater Peter Rinderer, der das Schülerheim Don Bosco in Fulpmes leitet und an der dortigen HTL unterrichtet.

In seiner Predigt zitierte er einen 18-jährigen Schüler, der ihm im Gespräch gesagt hat: "Die Gesellschaft lebt von Menschen, die mehr tun als sie müssen". Rinderer: "Die Gesellschaft wird von Menschen getragen, die ein Plus für die anderen sind: Sie bringen ihre Talente ein, schauen nicht jede Minute auf die Uhr, geben mehr als sie empfangen. Für ein gutes Miteinander brauchen wir viele Menschen, die so ein Plus für andere sind."

Für viele, die sich für ein Leben in einer Ordensgemeinschaft entscheiden oder entschieden haben, sei dieses Plus wohl ein Beweggrund gewesen, so Rinderer. "Eine Motivation von uns allen war, ein Plus in Kirche und Gesellschaft einzubringen: In der Sorge um alte, kranke und junge Menschen, in der Seelsorge, in der Bildung, im stellvertretenden Gebet für andere." 

Sich für andere einzusetzen, bedeute manchmal auch, ein Kreuz auf sich zu nehmen und die Mühen des Alltags zu ertragen, so Rinderer, der an den Ordensgründer Don Bosco erinnerte. "In allen Sorgen und Herausforderungen hat er ein Leben lang die Nähe Gottes gespürt. Dann konnte er seine reichen Talente für andere einsetzen". Im Leben vieler Jugendlicher sei Don Bosco "ein großes Plus" gewesen. "Lasst auch uns Tag für Tag ein Plus in Kirche und Welt sein". 

 

Wertschätzung für das Ordensleben fördern 

Eingeführt hat den „Tag des geweihten Lebens" Papst Johannes Paul II. am Kirchenfest Mariä Lichtmess im Jahr 1997, um die Wertschätzung von Orden und anderen Gemeinschaftlichen geistlichen Lebens zu fördern. Erinnert wird dabei daran, dass Maria und Josef ihren Erstgeborenen im Tempel Gott geweiht hatten.

In Österreich gibt es laut Auskunft der Ordensgemeinschaften 105 Frauenorden, ihnen gehören 3.900 Ordensfrauen an. In den 85 Männerorden leben 1.950 Ordensmänner. Die Gemeinschaften tragen Seelsorge, soziale Einrichtungen und Krankenhäuser, betreiben Schulen und Kindergärten, halten kulturelles Erbe lebendig und sind Arbeitgeber in diversen Wirtschaftsbetrieben.

In der Diözese Innsbruck wirken knapp 20 weibliche und 13 männliche Ordensgemeinschaften. Rund 430 Ordensfrauen, 130 Ordenspriester und 30 Ordensbrüder leben in der Diözese Innsbruck. Außerdem gibt es 15 Spirituelle Bewegungen, darunter die Gemeinschaft Emmanuel, Fokolare-Bewegung, Cursillo-Bewegung, Gemeinschaft St. Egidio, Charismatische Erneuerung, Bewegung für eine bessere Welt, Legio Mariens, Pax Christi, Loretto Gemeinschaft und Gemeinschaft Lumen Christi.

 

Neue Broschüre „Berufen Bewegt Begeistert" 

Bei der Feier in Wilten wird diesmal die neue Broschüre der Berufungspastoral unter dem Motto „Berufen Bewegt Begeistert“ vorgestellt. „Wir wollen mit diesem Heft junge Menschen erreichen, die sich über ihr Leben Gedanken machen, aber überhaupt nicht mit einer Frage nach ihrer Berufung gerechnet haben", so Bischof Hermann Glettler. Und weiter: „Gott hat einen Masterplan für jeden von uns. Ihn zu erkennen und zu bejahen, liegt in unserer Freiheit."

In der kostenlosen Broschüre werden unter anderem kirchliche Berufsfelder sowie (Ordens-)Einrichtungen vorgestellt. Herausgegeben wurde das Heft vom diözesanen Team der Berufepastoral, liegt bei den Ordenseinrichtungen auf und kann im Priesterseminar Innsbruck, Tel. 0512 2230-4700, bestellt werden.