Gesendet durch den Heiliger Geist

Das Sakrament der Firmung und das Pfingstfest sind eng miteinander verbunden.

Mit dem Pfingstfest, heuer am 23. Mai, schließt nach 50 Tagen der Osterfestkreis ab. Darauf nimmt die griechische Bezeichnung "pentekoste" (der fünfzigste) Bezug. Es gehört zu den drei höchsten Festen im Kirchenjahr und ist eng mit dem Sakrament der Firmung verbunden. Häufig finden deshalb Firmungen rund um das Pfingstfest statt.

 

Im Zentrum des Festes steht die Sendung des Heiligen Geistes. Die Apostelgeschichte erzählt, dass der Geist Gottes auf die nach dem Tod Jesu zum Wochenfest nach Jerusalem zurückgekehrten JüngerInnen herabkam: "Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder." (Apg 2,2-3)

 

Der Heilige Geist steht für die göttliche Lebenskraft. Im christlichen Glauben ist er eine der drei göttlichen Personen. Er wird als Feuer, Sturm oder Windhauch dargestellt sowie oft als Taube. Der Heilige Geist ermutigte und befähigte die Apostel, die Frohe Botschaft Jesu zu verkünden – sogar in fremden Sprachen. Zu Pfingsten feiern Christen damit den Beginn der Glaubensverkündung, sozusagen den „Geburtstag“ der Kirche. Seit dem 4. Jahrhundert wird Pfingsten als eigenständiges Fest gefeiert und nicht nur als Abschluss des Osterfestes.

 

Sakrament als Übertritt ins Erwachsenenalter 

Mit der Taufe und Erstkommunion zählt die Firmung zu den drei Initiationssakramenten der Katholischen Kirche. Firmlinge müssen mindestens 12 Jahre alt sein. Im Allgemeinen spendet der Bischof die Firmung. In der Diözese Innsbruck spenden auch die Äbte der Stifte, General- und Bischofsvikar, Dekane und dafür beauftragte Priester das Sakrament.

 

Im offiziellen Dekret der Gottesdienstkongregation zur Firmung (22. August 1971) heißt es: "Die besondere Gabe des Heiligen Geistes, die Christus, der Herr, verheißen und am Pfingstfest den Aposteln mitgeteilt hatte, wurde von diesen und den Bischöfen als ihren Nachfolgern den Getauften durch das Sakrament der Firmung weitergegeben. Dieses Sakrament führt die Eingliederung in das christliche Leben zur Vollendung, so dass die Gläubigen, gestärkt durch die Kraft von oben, zu freimütigen Bekennern Christi in Wort und Tat werden und zu einer engeren Verbindung mit der Kirche gelangen."

 

Bei der Firmung trägt der Firmspender in diesem Jahr aufgrund der Corona-Vorgaben FFP2-Maske und salbt – mit desinfizierten Händen – die Stirn des Firmlings mit Chrisam. Dann spricht er die Worte: "Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist". Das Auflegen der Hand auf das Haupt des Firmlings entfällt genauso wie der Händedruck als Friedenszeichen. Dies ist in der nach den Lockerungen überarbeiteten Rahmenordnung der österreichischen Bischofskonferenz für Gottesdienste geregelt (https://www.bischofskonferenz.at/behelfe/corona-rahmenordnung).

 

In der Vorbereitung auf die Firmungen wurde wegen der geltenden Bestimmungen häufig auf Onlineformate gesetzt. So wurden Firmlinge beispielsweise aufgefordert, gemeinsam mit ihren PatInnen zu zweit kleine Wallfahrten durchzuführen, die dazu gehörigen Gottesdienste dann live von der Katholischen Jugend gestreamt.

Für viele Firmungen wurden bewusst kleinere Rahmen gewählt, um die Vorgaben besser einhalten zu können.

 

Pfingstmontag seit 2018 eigener Gedenktag 

Seit 2018 ist der Pfingstmontag auch das Fest „Maria, Mutter der Kirche“ begangen. Der Marienfeiertag wurde von Papst Franziskus ausgerufen und ist ein „nicht verpflichtend zu begehender“ Gedenktag. Hintergrund ist, dass die Gottesmutter Maria schon in der frühen Kirche als Muttergestalt für die Gemeinschaft der Gläubigen, die Kirche, beschrieben worden ist. Sie war laut den biblischen Berichten auch beim Pfingstereignis in Jerusalem dabei.

Für Firmlinge wurden Wallfahrtsgottesdienste über das Internet übertragen – im Bild von der Wallfahrtskirche Maria Locherboden.