Gedenkgottesdienst für "Sternenkinder"

Bischof Glettler an Eltern und Familienabgehörige von früh verstorbenen Kindern: "Nichts und niemand geht bei Gott verloren".

"Die Kinder, die ihnen geschenkt wurden, sind für uns nicht mehr sichtbar, aber sie leben bei Gott. Dieses Bild täuscht nicht. Es gibt und bleibt in Gott eine Verbundenheit, die alles Begreifen übersteigt." Mit diesen Worten hat sich der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler an Eltern und Familienangehörige von früh verstorben Kindern ("Sternenkinder") gewandt. Er stand am Sonntagnachmittag im Innsbrucker Dom einem Gedenkgottesdienst für sogenannte "Sternenkinder" vor, denen jeden zweiten Sonntag im Dezember, am "Weltgedenktag für verstorbene Kinder", gedacht wird.

Auch in anderen Diözesen wurden spezielle Veranstaltungen angeboten, in Linz feierte Bischof Manfred Scheuer einen Gottesdienst unter dem Motto "Zerbrochen - und dann?", in Wien bot die Votivkirche eine "Seelenfrieden Messe" an. In der evangelischen Heilandskirche in Graz fand ein ökumenischer Gottesdienst statt.

Im Innsbrucker Dom ging Bischof Glettler in seiner Predigt auch auf den Schmerz, Unverständnis und die Hilflosigkeit der Eltern bzw. Familie beim Tod eines Kindes ein. "Die anfängliche Fassungslosigkeit verwandelt sich in Wut und dann in eine stille Resignation. Wie geht das weiter? Nochmals dem Leben trauen? Ist dem Leben und Gott überhaupt zu trauen - sind wir nicht vielmehr einem blinden Schicksal ausgeliefert, das Sterne aufleuchten lässt und sie einfach wieder wegwischt. Alles nur ein Spiel, undurchschaubar und unfair?" Es falle ihm nicht leicht, so der Bischof, "in diese schmerzliche Erfahrung hinein eine kleine Tür der Zuversicht aufzumachen".

Ein für ihn überzeugender Trost komme aus einem uralten Gebet des Volkes Israel, dem Psalm 147. Dort heißt es: "Der Herr bestimmt die Zahl der Sterne und ruft sie alle mit Namen." Das Psalmwort lade ein, "ins Urvertrauen zurück zu kehren, dass nichts und niemand bei Gott verloren geht."

Glettler weiter: "Gott weiß um die Verwundung unserer Herzen und lässt uns mit diesem Schmerz nicht allein." Die Heilung brauche jedoch Zeit, "es geht nicht auf Knopfdruck und lässt sich auch nicht herbeireden - aber mit der Zeit erneuert sich die Gewissheit, dass das Leben Sinn macht, weil es getragen ist von einer Beziehung, die trägt und den Verlust eines geliebten Sternenkindes nicht zu verdrängen braucht".

Das "Weltweite Kerzenleuchten" 

Der Welttag wurde 1996 von einem amerikanischen Verein verwaister Eltern, den "Compassionate Friends" initiiert und erinnert seitdem jährlich im Dezember an Kinder, die vor, während, oder kurz nach der Geburt verstorben sind. Dieser Verein entstand ursprünglich in England aus einer Selbsthilfegruppe von Eltern, die ihre Kinder verloren hatten. Viele Familien gedenken ihrer verstorbenen Kinder an diesem Tag indem sie eine Kerze ans Fenster stellen; das "Weltweite Kerzenleuchten" (Worldwide Candle Lighting) wird seit einigen Jahren in Österreich auch von Seiten der Kirche unterstützt.

Dies ist eine Meldung von www.kathpress.at 

Sternenkinderpastoral in der Diözese 

Trauer macht vor niemandem Halt. Wenn die traurige Erfahrung gemacht wird, dass sein Kind nicht mehr lebt, stehen Mitarbeiter der Klinikseelsorge für Gespräche oder Begleitung zur Verfügung und sind unter der angegebenen Telefonnummer erreichbar.

Tel: 0043 512 504 22285

 Alle weiteren Informationen finden Sie hier:

https://www.dibk.at/Themen/Krankheit-und-Sterben/Sternenkinder/Trauerbegleitung