Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht

Im November kann der Film "Zersplitterte Nacht – 9. November 1938" über die sog. Reichsprogromnacht kostenlos angsehen werden.

Anlässlich des 82. Jahrestags der sogenannten Reichspogromnacht ist der Film „Zersplitterte Nacht – 9. November 1938, als die Nacht am kältesten war…“ ab sofort kostenlos verfügbar. Hermann Weiskopf und die AVG Filmproduktion schalten ihren preisgekrönten Film über dieses dunkle Kapitel der Geschichte frei. Auf dem Videoportal Vimeo ist dieser bis Ende November 2020 kostenlos verfügbar.

„Erinnern Sie sich mit uns an eine Zeit, die im Gedächtnis bleiben muss, sich aber nicht wiederholen darf“, so Regisseur Weiskopf. Sein Film erzählt die wahre Geschichte von Richard Berger, dem Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde von Innsbruck, der 1938 von den Nazis brutal ermordet wurde. Unter den Darstellern: Ottfried Fischer, Christine Mayn, Julia Gschnitzer, Heinz Fitz, Michael Walde-Berger.

 

Blutige Nacht in Tirol 

Gemessen an der geringen Anzahl der jüdischen Bevölkerung war Innsbruck ein besonders blutiger Schauplatz der Reichspogromnacht. Vier Menschen wurden in der Tiroler Landeshauptstadt von den Nazis umgebracht. Vier Zeitzeugen, die die 30er-Jahre in Innsbruck miterlebten haben mit ihren Interviews den Film erst möglich gemacht.

 

Kurzinhalt 

Emilie, die Musterschülerin, und Tom, der Rebell, schaffen ihre Geschichtematura nur, wenn sie mit ihrer Lehrerin Dr. Springer den Mord an Ing. Richard Berger, dem Präsidenten der israelitischen Kultusgemeinde, der in der "Pogromnacht 1938" in Innsbruck grausam getötet wurde, rekonstruieren. Tom hat aber keine Lust sich mit dieser "Nazischeiße" zu beschäftigen, während Emilie unbedingt ein „sehr gut“ will. Dazu braucht sie etwas besonders. So reist Emilie nach Israel und interviewt, Abi Bauer (geb. 1919), Erika Shomrony (geb. 1918) und Abraham Gafni (geb. 1928). Zeitzeugen, welche die 1930er Jahre in Innsbruck erlebt haben. Besonders beeindruckt sie das Gespräch mit Richard Benson, dem Enkelsohn des ermordeten Ing. Richard Berger. Als Gegenpol zu den Zeitzeugeninterviews erschafft Tom, den Charakter Werner, der es bei den Nazis unbedingt zu etwas bringen will.

Zeitzeugeninterviews und Spielszenen schildern die dramatischen Entscheidungen von Ing. Richard Berger und seiner Frau Grete, die zuerst versuchen, sich aus der Politik herauszuhalten. Aber die antisemitische Politik der Nazis lässt das nicht zu. Vor allem dann nicht, als sich Richard Berger dafür entscheidet Verantwortung für die jüdische Gemeinde zu übernehmen. Jetzt fürchtet Grete um ihre Familie. Sie will Tirol verlassen. Aber Richard Berger fühlt sich der jüdischen Gemeinde verpflichtet. Er will die Gemeinde, die Alten und Hilflosen nicht im Stich lassen.

Hin und her gerissen zwischen der Entscheidung die Familie und sich selbst in Sicherheit zu bringen oder die Mitglieder der jüdischen Gemeinde vor den Nazis zu schützen, entwickelt sich das Schicksal von Richard Berger und seiner Familie auf die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 zu.

 

Zugangsdaten (deutschsprachige Version mit englischen Untertiteln)

Link: https://vimeo.com/209562662

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