"Florence Nightingale Medal" für Ordensfrau aus Österreich

Internationales Rotes Kreuz zeichnet Tirolerin und Christkönigs-Schwester Marianne Stöger für ihr Engagement in Südkorea aus

Die Tiroler Ordensfrau Marianne Stöger ist vom Internationalen Roten Kreuz mit der "Florence Nightingale Medal" ausgezeichnet worden. Die Ehrung wird jährlich an Krankenschwestern mit herausragenden Leistungen vergeben. Im Rahmen eines digitalen Festaktes am Donnerstag, 16. Dezember, wurden die heuer insgesamt 25 Trägerinnen geehrt, unter ihnen Marianne Stöger. Die Christkönigs-Schwester erhielt die Auszeichnung bereits als Ehren-Staatsbürgerin von Südkorea und Ehrenmitglied der Organisation südkoreanischer Krankenschwestern. Über sie und ihre Kollegin wurde bereits ein Film gedreht und Südkorea schlug beide 2018 für den Friedensnobelpreis vor, berichtete die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) am Freitag.

 

Stöger baute gemeinsam mit ihrer Kollegin Margit Pissarek auf der Insel Sorok, auf die Südkorea seit 1916 an Morbus Hansen bzw. "Lepra" Erkrankte verbannt hatte, über 43 Jahre hinweg die medizinische und soziale Versorgung der Kranken auf, hieß es von der kfbö. Zudem trieben sie die Hilfe mit der Gründung zahlreicher Einrichtungen soweit voran, dass die Verbreitung von Morbus Hansen in Südkorea nahezu zum Stillstand gebracht werden konnte. 2005 kehrten Marianne Stöger und Margit Pissarek nach Österreich zurück.

 

In Südkorea genießen die beiden Frauen Kultstatus, hieß es seitens der kfbö. Sie seien mehrfach für ihren Einsatz im Zeichen von Menschenwürde und Nächstenliebe geehrt worden, zuletzt im August 2016 mit dem "Manhae-Preis für soziales Handeln". Geehrt wurde in diesem Zusammenhang auch die kfbö. Eine Abordnung - darunter die damalige zweite Vorsitzende Eva Oberhauser - nahm 2016 auf Einladung Südkoreas in Stellvertretung der beiden Schwestern den Preis in Südkorea entgegen.

 

Die "Korea-Hilfe", das Projekt, mit dem die kfb ihre entwicklungspolitische Tätigkeit vor 63 Jahren gestartet hatte, sei der Arbeit der Ordensschwestern auf der Insel Sorok zugutegekommen und habe eine maßgebliche Rolle bei der Entwicklung ihrer Tätigkeiten gespielt. Die Begründerin der "Aktion Familienfasttag", die damalige Vorsitzende der kfbö, Herta Pammer, sei in engem Kontakt mit Marianne Stöger und Margit Pissarek gestanden und habe die beiden Frauen in den ersten Jahren ihrer Tätigkeit in Südkorea besucht.

 

Immer wieder wurden die Krankenschwestern international für Auszeichnungen vorgeschlagen. 2018 gab etwa Südkorea bekannt, Marianne Stöger und Margit Pissarek für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen. Eine Delegation des südkoreanischen Nominierungskomitees unter der Leitung des ehemaligen Premierministers der Republik, Hwang-Sik Kim, war im April des Jahres mit dem ehemaligen österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer zusammengetroffen. Er gründete mit dem Südkoreaner und ehemaligen Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon 2017 das "Ban Ki-moon-Centre for Global Citizens" in Wien. Bei dem Treffen in Wien wurde im Kino "Urania" die Filmdokumentation "Marianne und Margaret" präsentiert, auch in Innsbruck wurde der Film gezeigt.

 

Die "Aktion Familienfasttag" der kfb, Österreichs einzige entwicklungspolitische Initiative mit dem Fokus auf Frauen, kooperiert heuer, im 63. Jahr ihres Bestehens, mit mehr als 70 Projektpartnerinnen in Asien, Afrika und Lateinamerika. (Infos: www.teilen.at)

 

Eine Meldung von www.kathpress.at 

Foto: Pittracher