Dr. Grete Schmidt gestorben - Eine Große der christlichen Bildung für Frauen

Zu helfen, dass Frauen in christlicher Verantwortung ihre Lebenssituation meistern und verbessern: Diesem großen Anliegen hatte Frau Dr.in Grete Schmidt aus Innsbruck ihr Leben verschrieben. Am 2. Februar ist diese in ganz Tirol hoch geschätzte Erwac...

Zu helfen, dass Frauen in christlicher Verantwortung ihre Lebenssituation meistern und verbessern: Diesem großen Anliegen hatte Frau Dr.inGrete Schmidt aus Innsbruck ihr Leben verschrieben. Am 2. Februar ist diese in ganz Tirol hoch geschätzte Erwachsenenbildnerin im Alter von 89 Jahren gestorben. Das Requiem findet am Samstag, 13. Februar, um 13.30 Uhr in der Pfarrkirche Neu-Rum statt. Anschließend Beerdigung auf dem Friedhof in Rum. 

Grete Schmidt zählte bis in ihr hohes Alter zu den Großen der Bildungsarbeit für Frauen in Tirol. In der katholischen Kirche, speziell in ihrer Pfarre Neu-Rum, in der Kath. Frauenbewegung und im Kath. Bildungswerk, hatte sie ihre geistige Beheimatung gefunden. Als Erwachsenenbildnerin für Frauen war sie überzeugend, humorvoll, aufbauend. Ihre hohe Kompetenz umfasste ein großes Feld. Es reichte von der Führung des Haushalts in Zeiten der Not und Fragen der Kindererziehung bis hin zur Auseinandersetzung mit aktuellen geistigen Strömungen der Gegenwart, zu Bildungsreisen und religiöser Bildung. Man schätzt, dass Grete Schmidt allein im Rahmen des Kath. Bildungswerkes landauf landab mehr als 4000 Vorträge und Seminare gehalten hat. 

Neben der Sorge für die Familie war auch die Aktion „Familienfasttag“ der Kath. Frauenbewegung ein Schwerpunkt ihres Engagements. Diese Entwicklungsförderungsinitiative unterstützt speziell Projekte für arme und entrechtete Frauen in Indien und Südamerika. Grete Schmidt war seit der Gründung im Jahre 1958 ein „Motor“ dieser Aktion. Sie wurde nicht müde, Anwältin der Gerechtigkeit und Gleichberechtigung zu sein, um Spenden für Entwicklungsprojekte zu bitten und um weltweite Solidarität zu werben. 

Als Flüchtling nach Tirol 

Grete Schmidt wurde 1921 in Preßburg geboren. Nach der Matura am deutschen Gymnasium studiert sie in Prag Geschichte und Germanistik, darüber hinaus aber auch Kunstgeschichte und Theologie. 1944 promovierte sie. Die Kriegswirren zwangen die Familie zur Flucht, die sie nach Tirol führte. 1946 verdiente sie ihr erstes Geld als Jugendleiterin einer Innsbrucker Pfarre. 1947 heiratete sie. In der Folge gebar sie drei Kinder.

1954 übernahm Grete Schmidt im Frauenreferat der Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch die Leitung der Mütterwerkwochen. 1956 schied sie aus dem kirchlichen Dienst aus, wirkte in der Folge aber als ehrenamtliche Mitarbeiterin. Um ihre Kompetenz in der Erwachsenenbildung zu erhöhen, studierte sie an der Universität Innsbruck Andragogik. In der Kath. Frauenbewegung bekleidete sie die Funktionen der stellvertretenden Vorsitzenden auf Diözesan- und Österreichebene. 1990, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, leitete sie ehrenamtlich die Koordinationsstelle der Diözese Innsbruck für Ost- und Mitteluropa. 1996 starb ihr Mann nach 49jähriger Ehe. 

Grete Schmidt erhielt für ihr großes Engagement mehrere Auszeichnungen. U. a. wurde sie 1997 mit dem Verdienstkreuz des Landes Tirol und 2009 mit dem Ehrenzeichen der Diözese Innsbruck in Gold geehrt. 

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Dr. Grete Schmidt gestorben - Eine Große der christlichen Bildung für Frauen