Direkte Hilfe für Frauen in schwierigen Situationen

Bischof Hermann Glettler zum ökumenischen Weltgebetstag der Frauen (5. März) und zum internationalen Weltfrauentag (8. März)

Zum Weltgebetstag der Frauen (5. März) und zum internationalen Weltfrauentag (8. März) richtet Bischof Hermann Glettler den Blick der Diözese Innsbruck auf Frauen, die vor besonderen Herausforderungen stehen. „Die Coronakrise hat uns deutlich vor Augen geführt, dass die Hauptlast an den vielen systemrelevanten Knotenpunkten unseres alltäglichen Lebens von Frauen getragen wird. Dazu gehören nicht zuletzt Familie, Haushalt und Erziehung, wenngleich sich auch immer mehr Männer in diese Bereiche einbringen. Nicht selten geraten Frauen aufgrund physischer und psychischer Überbelastung in eine Erschöpfung oder Krise – oder werden Opfer häuslicher Gewalt“, so Bischof Hermann.

 

Bei einem Besuch der Leiterin des Tiroler Frauenhauses, Gabriele Plattner, versicherte er: “Meine diesjährige Aufmerksamkeit anlässlich des Weltfrauentages gilt dem Frauenhaus und anderen Einrichtungen unseres Landes, die Frauen Schutz, Überbrückungshilfe und einen gut begleiteten Neustart ermöglichen.“ Gabriele Plattner freut sich über die Unterstützung ihrer Arbeit: „Viele unserer Klientinnen haben große ökonomische Schwierigkeiten. Ich bin froh über das Geschenk, mit dem wir ihnen direkt helfen können!“ Die Spende ermöglicht weiteren Spielraum für Einzelfallhilfe. So sollen betroffenen Frauen Deutschkurse finanziert werden.

 

Unbürokratische Hilfe 

Lebensmittelgutscheine helfen darüber hinaus, in schwierigen Situationen sofort und unbürokratisch eingreifen zu können. Plattner betonte, dass oft der ungleiche Zugang zu Ressourcen und Gewalt gegen Frauen miteinander verknüpft sind: „Die Pandemie wirkt da gewissermaßen wie eine Lupe, die uns zeigt, dass die Frage der Verteilungsgerechtigkeit noch nicht gelöst ist. Daran müssen wir in der Gesellschaft alle arbeiten!“

 

Des Weiteren berichtete die Leiterin des Frauenhauses, auf der Suche nach einem weiteren Standort im Oberland zu sein. Bischof Hermann sicherte ihr die Unterstützung der Diözese Innsbruck bei dieser Suche zu.

 

Worauf bauen wir? 

Das Motto des ökumenischen Weltgebetstags der Frauen 2021, der bereits am 5. März begangen wurde, – „Worauf bauen wir?“ – sieht der Bischof als „bange Frage nach einem verlässlichen Fundament. Worauf bauen wir angesichts der großen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen in unserer Gesellschaft. Können wir auf ein Fundament solidarischer Verbundenheit bauen, auf eine Aufmerksamkeit und Fürsorge, die niemanden ausschließt? Der Weltgebetstag der Frauen weitet jährlich unseren Blick auf besondere Notlagen in der Welt.“ In diesem Jahr ist es der Inselstaat Vanuatu, auf dem 2015 der verheerende Zyklon Pam gewütet und viele Lebensgrundlagen zerstört hat. „Mit Gebetsinitiativen und konkreten Hilfsprojekten sollen Zukunftsperspektiven ermöglicht werden“, erinnert Bischof Hermann.

Bischof Hermann Glettler und Gabriele Plattner trafen sich zum Welttag der Frauen. Foto: Schallner