Bischof Hermann zu Besuch im SOS-Kinderdorf Imst

Auf Einladung von SOS-Kinderdorf Geschäftsleiter Wolfgang Katsch hat Bischof Hermann das erste SOS-Kinderdorf der Welt besucht.

Wie viele Menschen hatte auch der Bischof ein sehr traditionelles Bild vom SOS-Kinderdorf im Kopf und zeigte sich beeindruckt von der Weiterentwicklung, Flexibilität und Modernität von heute: „Vor 70 Jahren haben Hermann Gmeiner und das Team um ihn herum mit dem SOS-Kinderdorf einen innovativen Schub ausgelöst, von der Gesellschaft unerwünschte Kinder nicht nur anonym zu verwahren und wegzusperren, sondern ihnen das Aufwachsen in einem familiären Umfeld zu bieten. Heute sind die vielfältigen Angebote, die Flexibilität der Unterstützungsmaßnahmen und das anwaltschaftliche Eintreten für Kinder in Not und Familien unter Druck genauso innovativ. Damit bleibt SOS-Kinderdorf nicht stehen, sondern tut das, was heute notwendig ist“, betonte der Bischof und sprach seinen Dank und Glückwunsch dafür aus.

Hilfe für Kinder und Familien unter Druck 

Das war für Bischof Hermann Glettler und SOS-Kinderdorf-Geschäftsleiter Wolfgang Katsch eine Klammer, die Kirche und SOS-Kinderdorf verbindet: sich für Kinder/Jugendliche in Not sowie Familien in besonders belastenden Situationen zu engagieren, diese zu entlasten und gut zu unterstützen. Eine aktuelle Studie von SOS-Kinderdorf hat den zunehmen Druck und Stress vieler junger Menschen und Familien belegt: Probleme in Schule und Ausbildung, am Arbeitsmarkt, teures Wohnen und hohe Lebenskosten sind nur einige der Ursachen. „Da genügt eine einzige Zusatzbelastung wie Arbeitslosigkeit, Verlust der Wohnung, Krankheit, ein Todesfall in der Familie – und die Welt bricht über ihr zusammen. Familien schlittern dann rasch in die Überforderung. Erziehungsprobleme, Vernachlässigung, Verwahrlosung, Gewalt in der Familie sind die Folge“, betonte Wolfgang Katsch. „Diese Kinder und Jugendliche zu unterstützen, ihnen und ihren Eltern wieder Halt und Stabilität zu geben ist ein wichtiger Schwerpunkt der SOS-Kinderdorf-Arbeit. In Österreich und 135 Ländern der Welt.“

Stimmen für Kinder erheben & ihnen Stimme geben 

Auch darin waren sich Bischof Glettler und Wolfgang Katsch einig: dass es wichtig ist, denen eine Stimme zu geben, die keine Stimme und Lobby haben – und auch ihre Stimme zu hören. Daher engagiert sich SOS-Kinderdorf verstärkt kinder- und gesellschaftspolitisch, wenn es um die Rechte und Interessen von Kindern und Familien geht. Beteiligung ist daher heute eine der vier Säulen der SOS-Kinderdorf-Arbeit (neben Beziehung, Professionalität, Herkunftsfamilie). Kinderparlamente, Beteiligungsbeauftragte, Mitsprache bei wichtigen Themen im Alltag sind fix in allen pädagogischen Angebote verankert. Darüber hinaus macht sich SOS-Kinderdorf für Kinderrechte stark, zeigt Missstände auf, bringt seine Expertise ein und führt Aktionen mit und für Kinder und Jugendliche durch. „Kindern zuhören, sie in ihren Ängsten, Sorgen, Wünschen, Träumen, Hoffnungen ernst nehmen und unterstützen, z.B. aktuell beim Zukunftsthema Klimaschutz, ist eine wichtige gemeinsame Aufgabe, waren sich Bischof Glettler und Wolfgang Katsch einig. 

Rückfragen:Viktor Trager, SOS-Kinderdorf/Pressesprecher,
Tel. 0676/88144201, E-Mail: viktor.trager@sos-kinderdorf.at 

Bildnachweis: Gstaltmeyr / Bischof Hermann im Gespräch