Bildungshaus Osttirol überlegt Übersiedlung in das Pfarrhaus St. Andrä

Diözese Innsbruck, Pfarre St. Andrä und Bildungshaus Osttirol planen neues Bildungs- und Begegnungszentrum

Das Pfarrhaus St. Andrä bildet mit der Pfarrkirche, dem städtischen Friedhof Lienz, dem Kirchplatz und dem Kirchenwirt eine harmonische Einheit. Durch die Übersiedlung des Bildungshauses Osttirol ins Pfarrhaus könnte dieses Areal eine noch größere Bedeutung als Ort der Begegnung und Vernetzung erlangen.

Entscheidungsträger von Diözese Innsbruck, Bildungshaus Osttirol (BHO) und Pfarre St. Andrä in Lienz überlegen seit längerem ein neues, gemeinsames Bildungs- und Begegnungszentrum im großen Widum der Pfarre St. Andrä zu schaffen.

Erstmals trafen einander die Verantwortlichen für dieses Projekt in Lienz zusammen, um sich weiter auszutauschen.

 

Klares Bekenntnis zum Standort Osttirol 

Bei diesem Treffen im Garten des Pfarrwidums St. Andrä bekennt sich die Diözese Innsbruck klar zum Standort Lienz und will mit einer möglichen Übersiedlung des BHO ins Pfarrhaus die Bildungsarbeit für die nächsten Jahrzehnte garantieren. Beste Bildung und einladende Orte der Begegnung würden in Zukunft zunehmend wichtiger.

 

Beim gemeinsamen Treffen bekräftigen die Gesprächspartner ihr Ziel, das Projekt zeitnah umzusetzen. Dekan Franz Troyer führt aus: „Das Bildungshaus Osttirol erfüllt einen wichtigen Bildungsauftrag für den Bezirk Osttirol im Blick auf religiöse und gesellschaftspolitische Fragen.“ Eine Übersiedlung des Bildungshauses in kirchliche Räume würde die Zusammenarbeit zwischen der Bildungseinrichtung, dem Dekanat Lienz und den Pfarren Osttirols verstärken. Zudem würden derzeit leerstehende kirchliche Räumlichkeiten genützt. Gleichzeitig merkt der Dekan an, dass dringende Renovierungsarbeiten im Pfarrhaus St. Andrä anstünden, da die letzte Renovierung in den Jahren 1967-69 gewesen sei.

 

Harald Fleißner sieht das Bildungshaus Osttirol als „Regionalstelle“ des Seelsorgeamtes. Zugleich unterstreicht der Seelsorgeamtsleiter, dass der Diözese die Erwachsenenbildung wichtig ist und sie den Bezirk Osttirol darin unterstützt, die vielen gesellschaftlichen, politischen und kirchlichen Fragen besser im Blick zu haben und die Veränderungen positiv und aktiv zu gestalten. Im Bezirk Osttirol erfülle das BHO einen wichtigen Auftrag zur Vernetzung von Kirche und Gesellschaft.

Finanzkammerdirektor Rainer Kirchmair betont wiederum die Bereitschaft der Diözese, die gute Bildungsarbeit im BHO weiterhin zusammen mit den wichtigen Systempartnern in Osttirol zu finanzieren.

Bildungshaus-Leiterin Gabriele Lehner und Erich Blaßnig vom Förderverein führen aus: „Von uns kam in den vergangenen Jahren mehrfach die Überlegung, in kirchliche Räumlichkeiten zurückzukehren, auch deswegen, um für Veranstaltungen einen Kirchenraum benützen zu können.“ Gleichzeitig bedanken sich die Verantwortlichen des Bildungshauses für die jahrelange Förderung durch die Gemeinden des Bezirkes, durch die Mitglieder vom „Verein Bildungshaus Osttirol“ sowie die Pfarren. Sie bitten, dass diese wichtigen Partner auch das neue Projekt großzügig unterstützen.

 

Übersiedlung würde viele Synergien schaffen 

Durch die Übersiedlung des BHO könnten sich viele Synergien ergeben: Die Benützung der Pfarrkirche bzw. der stimmungsvollen Krypta könnte den BesucherInnen des BHO als geeigneter Raum für Gebet und spirituelle Feiern zur Verfügung stehen. Der Pfarrgarten und die Terrasse des neuen großen Saales würden für alle BesucherInnen die Möglichkeit zu Treffen im Freien bieten. Das Miteinander zwischen dem Dekanatspfarramt St. Andrä und dem BHO wäre gebündelt und könnte viele Kräfte stärken. Durch die Übersiedlung werden kirchliche Räumlichkeiten genützt und somit eine langfristige Nutzung garantiert.

  

Architekt Paul Senfter erklärt die bisherigen Pläne 

Im Parterre des Pfarrhauses soll der Großteil der Räume dem BHO zur Verfügung stehen.

Für die gemeinsame Nutzung sind dort der Eingangsbereich, ein Foyer, eine große Küche, Toilettenanlagen und ein großer Saal vorgesehen. Im 1. und 2. Stock des Pfarrhauses ist jeweils der Nordostflügel für das BHO reserviert. Beide Stöcke sollen mit Lift erreichbar sein. Die restlichen Teile im ersten und zweiten Stock bleiben in der Verwendung der Pfarre.

  

Wie geht es weiter? 

Aufgrund des klaren Bekenntnisses aller Beteiligten beschließt der Pfarrkirchenrat St. Andrä bei der kommenden Sitzung, den Auftrag für eine genaue Kostenschätzung zu erteilen. Es gilt, die vielen Detailfragen zum Umbau zu klären und vor allem in Zusammenarbeit mit der Stadt Lienz ein Parkkonzept fürs ganze Areal zu erstellen.

Die Finanzierung kann nur auf breiter Basis gelingen: durch die Diözese Innsbruck, Land Tirol, Stadtgemeinde Lienz und öffentliche Stellen, Pfarre St. Andrä, Verein Bildungshaus Osttirol, Sponsoren, Spendenaktionen. Nachdem die offenen Fragen geklärt sind und die Finanzierung sichergestellt ist, entscheidet sich, ob die Umbauarbeiten im Sommer 2022 oder 2023 starten können.

Für die Finanzierung kann sich die Diözese Innsbruck, eine langfristige Mietvorauszahlung für das neue BHO vorstellen. Der gesamte Finanzierungsplan, einschließlich der möglichen Beteiligung von Sponsoren und öffentlichen Stellen, muss nach Vorliegen der Kostenschätzung erstellt werden.

Vertreter von Diözese Innsbruck, Bildungshaus Osttirol und Pfarre St. Andrä bei einem Austausch über die Umbauarbeiten im Pfarrwidum: Pfarrkirchenrat St. Andrä: Pfarrer Franz Troyer, Stellv. Vorsitzender Günther Lamprecht; Silvia Reinisch, Christian Zeiner, Paul Meraner, Wolfgang Mayrhofer; Diözese Innsbruck: Seelsorgeamtsleiter Harald Fleißner, Finanzkammerdirektor Rainer Kirchmair, Bauamtsleiter Martin Moser; Bildungshaus Osttirol: Gabriele Lehner (Leitung), Anita Klocker (Pädagogische Mitarbeiterin), Erich Blaßnig (Obmann Verein) und Architekt Paul Senfter. Bildnachweis: Diözese Innsbruck/Gstaltmeyr (Abdruck honorarfrei)