10. April 2020 - Karfreitag

Zuhause beten und feiern

Hier finden Sie:

  • Tipps zur Vorbereitung.
  • Einen Vorschlag für den Ablauf - samt Anleitung zur Durchführung.

Und dazu:

  • Alle Unterlagen auch als PDF-Dateien zum Downloaden und Ausdrucken
  • Weitere Hinweise und Ideen für die Feier daheim
  • Überlegungen zur Frage, was es heißt, Gottesdienst zu feiern und wer feiert.

 

Vorbereitung

Um gemeinsam zu beten braucht es - wie für jede andere Feier auch - ein wenig Vorbereitung. Bitte nehmen Sie sich kurz Zeit um drei wichtige Fragen zu beantworten. Dazu können Notizen angefertigt werden. Wenn Sie alleine leben, können Sie die Fragen telefonisch mit Freunden oder Nachbar/innen besprechen und den Gottesdienst dann als persönliche Andacht gestalten.

1. Wessen gedenken wir?  

  • Karfreitag, Leiden und Tod Jesu
  • … (bitte ergänzen)

2. Was aus unserem Leben bewegt uns? 

  • Welche Sorgen, Unsicherheiten und Ängste bedrücken uns?
  • Was gibt uns dennoch Hoffnung, bringt Freude und Zuversicht?

3. Was aus dem Leben Gottes bewegt uns? 

Für die Beantwortung der dritten Frage brauchen wir die Bibel: als Buch oder online unter https://www.bibleserver.com/EU/ - einfach in der Suche eingeben: Markus 15,33-41 (die entsprechenden Textabschnitte erscheinen unterstrichen).
Auch der Bericht von Jesus Leiden und Tod gilt als Evangelium. Es führt uns zu den Fragen:  

  • Was richtet auf / stärkt uns?
  • Was richtet aus / gibt uns Orientierung?
  • Was richtet uns / gibt uns zu denken?

Anmerkung:
Der Ablauf der Feier – wie unten angegeben – versteht sich als Vorschlag. Bitte verändern Sie ihn nach eigenem Ermessen und ergänzen Sie Elemente und Symbole, die Ihnen wichtig sind, sodass es eine Feier wird, die Ihnen entspricht. 

 

Ablauf der Feier

  • Wer ist da? Wer kann welche Aufgabe übernehmen?
  • Leitung / den Ablauf gewährleisten = L: … (Namen einsetzen)
  • den Bibeltext vorlesen = B:
  • die Gebete sprechen = G:
  • Musik / Lied(er) anstimmen = M: … z. B. aus dem Gotteslob (GL), wenn vorhanden, Instrumentalmusik vorbereiten (Musik zur Besinnung am Beginn).

Kreuz und Blumen: Stellen Sie ein Kreuz auf oder legen sie ein Kreuz in die Mitte. Dazu – wenn vorhanden – eine Schale mit Blütenblättern oder ein paar Blumen.

 

Eröffnung

L: + (Kreuzzeichen) Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. - A (alle): Amen.

L: Am Karfreitag denken wir an das Leiden uns Sterben Jesus Christi. Auch in der Zeit der Corona-Pandemie leiden und sterben Menschen. Viele fühlen sich allein gelassen oder machen sich Sorgen. Wer ist uns nahe, wenn Finsternis uns bedrängt?

Kurze Stille oder:
M: Musik zur Besinnung (instrumental) 

L: Jesus Christus, der Sohn Gottes, wurde Mensch und hat gelitten wie wir. Zu ihm rufen wir:
G: Herr Jesus Christus, du hast für uns gelitten - A: Herr, erbarme dich unser.
G: Du bist für uns gestorben. - A: Christus, erbarme dich unser.
G: Du schenkst uns deine Liebe. - A: Herr, erbarme dich unser.  

L: Beten wir zu Gott, dem Vater: 
G: Allmächtiger, ewiger Gott, durch das Leiden deines Sohnes hast du den Tod vernichtet, der vom ersten Menschen auf alle Geschlechter übergegangen ist. Stärke unseren Glauben und hilf uns, Christus ähnlich zu werden, der uns gleich wurde, und dessen Leiden uns zur Hoffnung wird. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Bruder. - A: Amen. 

Wort Gottes

M / alle: Lied Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht (Gotteslob, Nr. 450)

B: +Aus dem heiligen Evangelium nach Markus:
Als die sechste Stunde kam, brach eine Finsternis über das ganze Land herein – bis zur neunten Stunde. Und in der neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme: Eloi, Eloi, lema sabachtani?, das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Dann hauchte er seinen Geist aus.  

A: Stille 

G: Mein Gott, mein Erlöser, bleibe bei mir. Fern von dir müsste ich welken und verdorren. Zeigst du dich mir wieder, blühe ich auf in neuem Leben. Du bist das Licht, das nie verlöscht, die Flamme, die immer lodert. Vom Glanz deines Lichts beschienen, werde ich selber Licht, um anderen zu leuchten.(John Henry Newman)

Unsere Antwort: Kreuzverehrung und Fürbitten

Kreuzverehrung
Mit Blick auf das Kreuz, das in der Mitte liegt oder steht. 

L: Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich. - A: Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

M / alle: Lied Heil‘ges Kreuz sei hoch verehret (Gotteslob, Nr. 823)
oder: A: Textzeilen gemeinsam lesen. Während des Refrains kann jeweils eine Blume oder eine kleine Handvoll Blütenblätter zum Kreuz gelegt werden. 

1. Heilges Kreuz, sei hoch verehret, / Baum, an dem der Heiland hing, / wo sich seine Lieb’ bewähret, / Lieb’, die bis zum Tode ging. - R (Refrain): Sei mit Mund und Herz verehret, / Kreuzstamm Christi, meines Herrn, / einstmals seh’n wir dich verkläret, / strahlend gleich dem Morgenstern.
3. Kreuz, du Denkmal seiner Leiden, / präg’ uns seine Liebe ein, / dass wir stets die Sünde meiden, / stets gedenken seiner Pein. - R
4. Heilges Kreuz, du Siegeszeichen, / selig, wer auf dich vertraut, / sicher wird sein Ziel erreichen, / wer auf dich im Leben schaut. - R 

L: Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich. - A: Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Fürbittgebet

L: Herr, du Gott des Lebens, betroffen von der Corona-Pandemie kommen wir zu Dir mit unseren Bitten: Wir beten für alle, die mit dem Coronavirus infiziert sind und für alle, deren Alltag aufgrund schwerer Erkrankung, Isolation und Einsamkeit massiv belastet ist. Wir beten für alle, die von einem nahe stehenden und erkrankten Menschen getrennt sind. - kurze Stille
G: Du Gott des Lebens, dein Sohn hat die Last des Kreuzes, Leiden und Einsamkeit auf sich genommen. Wir bitten um Heilung für alle Erkrankten. Sei ihnen nahe und allen, die sich nach einem Wiedersehen mit einem kranken Menschen sehnen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. - A: Amen. 

L: Wir beten für alle, die alleine sterben müssen. Wir beten für alle, die jetzt trauern, weil sie Tote zu beklagen haben. - kurze Stille
G: Du Gott des Lebens, dein Sohn weiß um die Einsamkeit der Todesstunde. Sei den Sterbenden nahe und tröste alle, die über den Tod eines lieben Menschen weinen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. - A: Amen. 

L: Wir beten für alle, die den erkrankten Menschen beistehen durch ihren Einsatz in den Seniorenwohnheimen, auf den Isolier- und Intensivstationen. Wir beten für alle, die daran arbeiten, dass wirksame Impfstoffe und Behandlungsmethoden gefunden werden. - kurze Stille
G: Du Gott des Lebens, durch deinen Sohn hast du uns gezeigt, dass Sterben und Tod nicht das letzte Wort haben. Schenke den Ärzten und Ärztinnen, den Forscherinnen und Forschern Weisheit und Energie. Allen Pflegenden gibt Kraft in ihrer extremen Belastung. Von ganzem Herzen bitten wir, dass die medizinischen Einrichtungen den enormen Anforderungen entsprechen können. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. - A: Amen. 

L: Wir beten für alle, die eine große Verantwortung tragen, weil sie wichtige Entscheidungen fällen und Maßnahmen setzen. Wir beten für alle, die mit ihren vielfältigen Diensten die Versorgung und Sicherheit unseres Landes aufrechterhalten. - kurze Stille
G: Du Gott des Lebens, dein Sohn hat als guter Hirte die Menschen zum Leben geführt. Gib den politisch Verantwortlichen und den Ordnungskräften Klarheit und Kraft für richtige Entscheidungen und Handlungen. Stehe allen Menschen bei, die uns mit Nahrung, Medikamenten und allem Lebenswichtigen versorgen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. - A: Amen. 

L: Wir beten für uns alle, besonders für jene, die sich Sorgen machen, die in Panik sind oder von Angst überwältigt werden. Wir beten für jene, die sich einsam fühlen, die alt und pflegebedürftig sind und die kein Zuhause haben und Zuflucht suchen. Wir beten für alle, die großen materiellen Schaden erleiden oder befürchten. - kurze Stille
G: Du Gott des Lebens, dein Sohn hat uns Mut gemacht. Wir bitten, dass die Zahl der Infizierten und Erkrankten abnimmt und hoffen auf eine baldige Rückkehr zum vertrauten Alltag. Hilf allen, die Not leiden. Dein Geist tröste uns und schenke uns die Gewissheit, dass wir trotz allem miteinander verbunden sind. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. - A: Amen. 

Vater unser 

L: Beten wir, wie Jesus es uns gelehrt hat:
A: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. 

Abschluss

M / alle: Lied Fürwahr, er trug unsre Krankheit (Gotteslob, Nr. 292)

L: Beten wir zum Abschluss:
G: Du Gott des Lebens, wir danken dir für jeden Tag, den du uns schenkst und wollen uns stets erinnern, dass unser Leben ein zerbrechliches Geschenk ist. Führe uns durch Leiden, Sterben und Tod zum neuen Leben. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn und Bruder. - A: Amen. 

Segen
L: Barmherziger Gott, segne und behüte uns, sei mit uns in schweren Zeiten. Sei unsere Hilfe und unsere Kraft, schenke uns ein friedvolles und zuversichtliches Herz.
+ Im Namen des Vaters, durch den Sohn, im Heiligen Geist. - A: Amen.  

[Texte entnommen aus:
ARGE Liturgie, Netzwerk-Gottesdienst / Karfreitag (www.netzwerk-gottesdienst)
Bischof Hermann Glettler: Gebet in der Corona-Krise] 

10. April 2020 - Karfreitag / Kreuzweg

Kreuzwegmeditation

Text und Bilder hier zum Downloaden: Kreuzweg-Meditation_iw

Bild- und Textbetrachtung / Gehmeditation
Mit Texten von Bischof Reinhold Stecher / Kreuzwegstationen zum Höttinger Bild, Innsbruck
und Bildern vom Kreuzweg am Gubel (Gemeinde Menzingen, Kanton Zug/CH)
zusammengestellt von Mag. Irene Weinold, irene.weinold@dibk.at 

Weitere Informationen

Alle Unterlagen auch als PDF-Dateien zum Downloaden und Ausdrucken:

Weitere Hinweise und Ideen für die Feier daheim

Was heißt gemeinsam Gottesdienst feiern?
Form und Gestaltung des Gottesdienstes sollen ermöglichen, dass sich die Wirklichkeit Gottes und die Wirklichkeit der Menschen begegnen. In Worten, Zeichen und Handlungen wird zum Ausdruck gebracht, was das Leben der Menschen ausmacht und wie Gott zu den Menschen ist. 
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