Fastenzeit – Zeit der Versöhnung
Versöhnung leben – dieser Auftrag ist 2023 aktueller denn je. Darum hat Bischof Hermann Glettler seinen Fastenhirtenbrief aus dem Jahr 2020 noch einmal neu aufgelegt. In einem Vorwort zu seinem Hirtenbrief schreibt der Bischof:
"Am Beginn der Fastenzeit vor drei Jahren hat uns der Ausbruch der Covid-19 Pandemie überrascht. Nach einer anfänglichen Solidarität mit den schwächsten Mitgliedern der Gesellschaft hat sich leider zunehmend das Klima des Zusammenhalts verschlechtert – bis hinein in Freundeskreise und Familien. Verbitterte Auseinandersetzungen führten zu Kränkungen und Brüchen von Beziehungen. Umso wichtiger ist, was ich bereits im Hirtenbrief 2020 formuliert habe: Nur durch Versöhnung gibt es Heilung und neue Lebensqualität! Jeder von uns ist gefragt."
Ergänzt wird das Schreiben mit einem umfangreichen Anhang mit Bausteinen für eine "Kultur der Versöhnung."
Der Hirtenbrief steht hier zum Download zur Verfügung: www.dibk.at/hirtenbriefe
Viele weitere Impulse und Anregungen zum Thema Versöhnung finden Sie auf www.dibk.at/versoehnung

Grafik: Hans Salcher, Gemeinschaftskreis, 2020, Tusche auf Bütten.
Das Herz sprechen lassen
Das Zugeben und Aussprechen von eigener Schuld fällt niemandem leicht. Zu sehr haben wir uns an Verdrängungen und Verharmlosungen gewöhnt. Im atmosphärischen Sog unserer Gesellschaft ist es fast ein Zeichen von Schwäche, Verfehlungen einzugestehen. Diesem Zeitgeist zum Trotz kommt man um ein demütiges Hinschauen, Wahrnehmen und Benennen von Schuld nicht herum. Was als Schuld und Sünde anerkannt wurde, kann vergeben werden. Das klare Benennen hat auch den Charakter einer bewussten Distanzierung: Dies oder jenes will ich eigentlich nicht tun! So möchte ich eigentlich nicht leben! Es tut mir leid, dass ich es trotzdem getan habe. Wie bei einem Arztbesuch ist es hilfreich, Erkrankungen möglichst genau zu benennen, damit ein Heilungsprozess mit einer gezielten Behandlung eingeleitet werden kann.
Aus dem Fastenhirtenbrief von Bischof Hermann Glettler.

Verzeihen lernen
Vergebung ist lebensnotwendig und ist der Weg nach vorn, selbst dort, wo es keine versöhnte Beziehung mehr geben kann. Vergebung macht frei und führt zu neuer Lebensfreude, denn solange ich einem anderen nicht verzeihe, gebe ich ihm noch Macht über mich. Und was wir nicht loslassen, lässt uns nicht los. Es hat uns in der Hand. Ich bin Gefangener meiner Vergangenheit, lasse mich von erlittenen Kränkungen bestimmen und bin in Gefahr, zu verbittern.
...
Vergeben zu können fällt nicht einfach in den Schoß, sondern es braucht das geduldige Arbeiten an Erinnerungen und Gefühlen. Auf dem Weg der Versöhnung ist aber nicht nur unser Wille gefordert, sondern auch unsere Bereitschaft, Versöhnung geschehen zu lassen. Es braucht das „Vertrauen, dass ich nicht alles in der Hand haben muss, sondern von der Hand eines anderen gehalten bin; Vertrauen, dass dort, wo ich nicht weiterkomme, Gott noch lange nicht am Ende ist“, ist Melanie Wolfers überzeugt.
Verzeihen können ist letztlich ein Geschenk.
Lesen Sie mehr zum Thema Versöhnung im Fastenhirtenbrief 2023

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Tiroler Sonntag: Fastenserie mit P. Johannes Pausch
Der Gartenliebhaber und Kräuterexperte P. Johannes Pausch vom Europakloster Gut Aich begleitet die Leserinnen und Leser der Kirchenzeitung Tiroler Sonntag im Jahr 2023 durch die Fastenzeit. In sieben Folgen schreibt er vom 23. Februar bis 6. April darüber, was "Leib und Seele gut tut". So lautet auch das Motto der Serie.
Wer den Tiroler Sonntag kennenlernen will, kann diese Fastenserie als Kurz-Abo um € 8 beziehen. Bestellungen auf:

Exerzitien im Alltag
Die "Exerzitien im Alltag" zählen zu den Fixpunkten in der Fastenzeit in der Diözese Innsbruck. Jahr für Jahr finden sich in rund 70 Pfarrgemeinden Menschen zusammen, um gemeinsam auf Ostern zuzugehen. Begleitet werden sie dabei von einem Impulskalender mit spirituellen Impulsen für jeden Tag.
Alle Informationen zu den "Exerzitien im Alltag" und eine Übersicht über alle Gruppen finden Sie auf:
