Papst fordert von Gläubigen konkreten Einsatz für arme Menschen

Der christliche Glaube sei tot, wenn er keine Werke der Barmherzigkeit vorzuweisen habe. Mit diesem deutlichen Hinweis hat Papst Franziskus Gläubige zur konkreten Hilfe für bedürftige Menschen in ihrer Umgebung aufgerufen.

Es gebe jeden Tag weitere hungrige Menschen; gleichzeitig lebten andere im Überfluss und verschwendeten Lebensmittel, sagte er bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz.

Franziskus erinnerte daran, dass bereits Papst Benedikt XVI. (2005-2013) in seiner Enzyklika "Caritas in veritate" ein solidarisches Bewusstsein gefordert hatte, dass den Zugang zu Essen und Wasser als allgemeine Rechte aller Menschen betrachte und forderte dazu auf, Lebensmittel zu teilen.

Es sei gut, sich an Spendenaktionen gegen Hunger und Durst in der Welt zu beteiligen, noch wichtiger sei es jedoch, bedürftigen Menschen persönlich im Alltag zu helfen. "Ein Glaube, dem keine Taten folgen ist tot", zitierte der Papst dazu aus dem biblischen Bibel Brief des Jakobus. "Es gibt immer jemanden, der Hunger und Durst hat und meine Hilfe braucht. Das kann man nicht an jemand andren delegieren." Wohlstand mache oft blind für die Sorgen anderer, Christen dürften den Blick aber nicht vor der Realität verschließen. "Wir haben die Angewohnheit, uns vor den Bedürftigen zu flüchten und die Realität ein bisschen zu schönen", so Franziskus. Wer sich in sich selbst verschließe, nehme die Bedürfnisse der anderen nicht mehr wahr.

Hungrige zu speisen und Durstigen zu trinken zu geben, zählt zu den sogenannten Werken der Barmherzigkeit, die der Katechismus der katholischen Kirche festschreibt. Dort wird zwischen leiblichen und geistlichen Werken unterschieden. Papst Franziskus geht anlässlich des aktuellen Jahrs der Barmherzigkeit bei seinen Generalaudienzen besonders auf dieses Thema ein.

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Papst Franziskus, Bild: katholisch.at