Katholische Jugend ruft zu "Kauf nix Tag" auf

Besinnung statt Kaufrausch: Aus Anlass des Feiertags Mariä Empfängnis am 8. Dezember rufen Katholische Jugend, Katholische ArbeitnehmerInnenbewegung und das H2-JugendCenter der Diözese St. Pölten zum "Kauf nix Tag" auf.

Mit einer Kartenverteilaktion in der St. Pöltner Innenstadt am 7. Dezember werde man gezielt darauf aufmerksam machen, dass man den Feiertag besser nutzen könne als mit Einkaufen oder Arbeiten, heißt es in einer Presseaussendung der Diözese St. Pölten. "Denn Menschsein ist mehr als Kaufkraft", so die Organisatoren.

Über 2.700 Menschen haben bereits via Facebook zugesagt, sich an der Aktion beteiligen zu wollen und den Tag nicht in Shoppingcentern verbringen zu wollen. Tatsächlich sei der 8. Dezember für viele Menschen jedoch schon lange kein Feiertag mehr - Tausende Menschen müssten an diesem Tag im Handel arbeiten, um den Ansturm in den Geschäften zu bewältigen. Ruhe und Besinnung im Advent werde von lauter Musik und grellen Lichtern verdrängt, heißt es in der Presseaussendung weiter. Dagegen wolle man gezielt auf die offenen Kirchen als ein besonderes Angebot hinweisen, "an diesem Tag Orte abseits von Hektik und Einkaufstrubel zu finden". (Alle Infos auf der Facebook-Initiativseite unter https://www.facebook.com/events/172433709888939/)

Am 8. Dezember feiern Katholiken das "Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria" (Mariä Empfängnis). Dabei wird nicht - wie irrtümlich oft angenommen - die Jungfräulichkeit Mariens gefeiert, sondern die Überzeugung der Kirche, dass Maria ähnlich wie Jesus Christus seit Beginn ihrer leiblichen Existenz ohne Sünde gewesen ist.

In Österreich hat der Feiertag am 8. Dezember eine jahrhundertealte Tradition, die bis in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges zurückreicht. In der NS-Zeit wurde der Feiertag am 8. Dezember abgeschafft. Nach Ende des Krieges führte eine von Hunderttausenden Österreichern getragene Unterschriften-Aktion zur Wiedereinführung. Der Beschluss des Nationalrats im Jahr 1955 ist auch Ausdruck des Dankes für die wiedererlangte Freiheit Österreichs. In den vergangenen Jahren sorgte die Erlaubnis zum Offenhalten der Geschäfte am 8. Dezember immer wieder für Debatten.