Bischöfe rufen zu Solidarität mit ärmsten Diözesen weltweit auf

Zur weltweiten Solidarität wird am 23. Oktober aufgerufen. Am "Sonntag der Weltmission" wird in der katholischen Kirche in Österreich und international für die 1.200 ärmsten Diözesen weltweit gesammelt.

Zur weltweiten Solidarität rufen die heimischen Bischöfe die Österreicherinnen und Österreicher in ihrem Hirtenwort zum "Weltmissions-Sonntag" am 23. Oktober auf. Am "Sonntag der Weltmission" wird in der katholischen Kirche in Österreich und international für die 1.200 ärmsten Diözesen weltweit gesammelt. Der jährliche "Weltmissions-Sonntag" sei damit die "größte Solidaritätsaktion der Welt", halten die Bischöfe fest. Die christliche Liebe und die Werke der Barmherzigkeit müssten all jene Menschen erreichen, "die allen Grund dazu hätten, die Hoffnung aufzugeben und an ihrem Leben zu verzweifeln".

Explizit erinnern die Bischöfe in ihrem gemeinsamen Hirtenwort an das Wirken der vor wenigen Wochen heiliggesprochenen Mutter Teresa (1910-1997) in Indien, dem diesjährigen Beispielland der Missio-Sammlung. In den Slums von Kalkutta habe sich Mutter Teresa "um die gekümmert, um die sich niemand anderer kümmert, um die Ausgestoßenen, die Sterbenden, die 'Ärmsten der Armen'". Sie habe ihnen zu essen und zu trinken gegeben, sie bekleidet und ihre Wunden gewaschen. Sie habe die Sterbenden von der Straße aufgesammelt und ihnen in einem Sterbehaus die Möglichkeit gegeben, umsorgt und in Würde zu sterben.

Mutter Teresa habe die Liebe Gottes zu den Menschen konkret erfahrbar gemacht und sei damit eine "Ikone der christlichen Nächstenliebe", so die Bischöfe. Wörtlich halten sie fest: "Ihre Liebe und ihr Einsatz für ihre Nächsten waren authentisch und glaubwürdig, denn sie entsprangen ihrer tiefen Liebe zu Jesus Christus." Mutter Teresa habe in den "Ärmsten der Armen" Jesus selbst gesehen. Die Liebe zu ihm seien Motiv und Kraft ihres Handelns gewesen.

Die in aller Welt verehrte Heilige habe die Identifikation Jesu mit den Geringsten seiner Schwestern und Brüder wörtlich genommen: "Jesus begegnete sie in der Heiligen Messe, in der Eucharistischen Anbetung und ebenso im Dienst an den Hungernden, Kranken, Sterbenden." Ihren täglichen Weg habe Mutter Teresa deshalb auch so beschrieben: "From Jesus to Jesus", von Jesus in der Gestalt der Eucharistie zu Jesus in der Gestalt der Armen.

Dieses große Zeugnis Mutter Teresas beeindrucke auch heute noch unzählige Menschen - "selbst jene, die Jesus noch nicht kennengelernt haben", halten die Bischöfe fest. Über die Grenzen von Nationen, Konfessionen, ja sogar Religionen hinweg sei Mutter Teresa zu einem Symbol der Barmherzigkeit geworden, "weil Menschen durch ihr Wirken die Liebe Gottes zu spüren begannen".

Ausdrücklich weisen die österreichischen Bischöfe in ihrem Hirtenwort auf die Lage in Indien hin. In der Wahlheimat Mutter Teresas engagiere sich die Kirche besonders für Menschen, die aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Zugehörigkeit zu einer Kaste, ihrer Religion oder Ethnie diskriminiert würden. Vor allem Frauen würden weithin als Menschen "zweiter Klasse" gelten und seien auf vielfache Weise Gewalt ausgesetzt: "Kindsmord an weiblichen Babys, Eltern, die ihren Töchtern medizinische Versorgung und Nahrung verweigern, Vergewaltigungen und Mitgiftmorde prägen die Lebenswirklichkeit vieler indischer Frauen, insbesondere jener, die aus den untersten Kasten stammen", halten die Bischöfe fest. Die Kirche verbessere die Situation der Frauen, indem sie ihnen einen Zugang zu Schulen, zu Berufsausbildung und zu Gesundheitseinrichtungen ermöglicht.

BIschofskonferenz Österreich, Bild: katholisch.at