Bibeltag: Glaubensspuren – mit dem Johannesevangelium in die Tiefe gehen

Der diesjährige Bibeltag findet am Samstag, 3. Februar 2018 im Haus der Begegnung statt. Referent Prof. Hans-Georg Gradl wird mit den Teilnehmenden von 10.00 bis 17.00 Uhr mit dem Johannesevangelium in die Tiefe gehen.

Referent Gradl: „Wen Johannes einmal gepackt hat, den lässt er nicht mehr los.“
In einem Interview der Kirchenzeitung der Diözese Innsbruck, Tiroler Sonntag, erklärte Gradl die Faszination des Johannes-Evangeliums:  „Das Johannes-Evangelium ist einfach anders. Schon die Sprache ist eigen. Johannes verwendet eigentlich einen Insider-Code, eine Sprache für Eingeweihte. Er spricht von einer neuen Geburt, von Erhöhung und Herrlichkeit, von Licht und Finsternis. Aber die Bedeutung dieser Worte findet man in keinem Wörterbuch. Die Begriffe sind typisch ‚johanneisch‘ zu denken und zu sprechen, dann tut sich eine ganz neue Welt auf! Wen Johannes einmal gepackt hat, den lässt er nicht mehr los.“ Gradl weiter: „Das Johannes-Evangelium ist wie eine Treppe, die in die Tiefe führt. Man kommt nie an ein Ende: Immer wieder entdeckt man neue Sinnebenen.“ 

 

Zum Referenten: 

Hans-Georg Gradl (44) ist Professor „für die Exegese des Neuen Testaments“ an der Universität Trier. Er hat in Regensburg und Rom Philosophie und Theologie studiert. Forschungsschwerpunkt sind unter anderem urchristliche Schriften.

Für Prof. Hans-Georg Gradl ist das Johannes-Evangelium wie ein „Gesprächspartner in immer neuen Situationen und in den Veränderungen eines Lebens“.

 

Daten und Fakten 

Bibeltag 2018: Glaubensspuren – mit dem Johannesevangelium in die Tiefe gehen
Sa, 3. Februar 2018, 10.00-17.00 Uhr, Haus der Begegnung
Referent: Prof. Dr. Hans-Georg Gradl, Theologische Fakultät Trier
Anmeldung: bibelpastoral@dibk.at l 0676 8730 7051 

Johannes ist anders. Nicht selten lässt er seine Leserinnen und Leser ratlos zurück. Schon die Sprache des vierten Evangeliums ist eigen. Da ist von Erhöhung und Herrlichkeit, von der Stunde und dem Logos die Rede. Im Johannes-Evangelium wirkt Jesus kein Wunder. Johannes erzählt von sieben Zeichen. Am Ende stirbt Jesus nicht leidend am Kreuz. Vielmehr thront er erhöht über der Erde und spricht: „Es ist vollbracht.“ (Joh 19,30)

Johannes gibt zu denken. Nicht von ungefähr ist sein Symbol der Adler, der König der Lüfte: Johannes entzieht sich einem leicht und ist schwer zu fassen. Die Mühe lohnt sich. Schritt für Schritt vermittelt das Johannes-Evangelium eine neue Sicht auf Jesus und sein Wirken, auf die Jüngerschaft und das Leben, auf die Welt und den Glauben.

Der Bibeltag ist eine Einladung, dem Geheimnis des Johannes-Evangelium auf die Spur zu kommen. Wer sich auf den Weg macht, entdeckt schnell: Johannes führt in die Tiefe.

Bibeltag 2018: Mit dem Johannes-Evangelium in die Tiefe gehen Bild: pixabay.at/Didgeman