Heilige und Feste in der Weihnachtszeit

Während die Nächte zwischen Weihnachten und Dreikönig im Volksglauben die Rauhnächte genannt werden, stechen einige Tage in dieser Zeit durch ein besonderes Heiligengedenken heraus. Früher, als noch täglich eine heilige Messe in den Kirchen gefeiert wurde, waren diese Gedenktage daher auch noch geläufiger.

26. Dezember - zweiter Weihnachtsfeiertag 

HL. STEPHANUS

Auf den zweiten Weihnachtsfeiertag fällt das Fest des Erzmärtyrers Stephanus. Von ihm ist biblisch in der Apostelgeschichte überliefert, dass er als erster Christ für das Glaubenszeugnis an Jesus Christus sterben musste - er wurde gesteinigt. Seit alters her wird sein Gedenkfest gleich am Tag nach Weihnachten begangen, wo wir der Geburt des Erlösers gedenken, für den Stephanus in den Tod gegangen ist.

 

Sonntag nach Weihnachten (oder 30. Dezember) 

FEST DER HEILIGEN FAMILIE

Am Sonntag nach Weihnachten oder am 30. Dezember, wenn kein Sonntag in die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr fällt, feiern wir Christen die heilige Familie von Nazareth, Josef, Maria und Jesus. Dieses so genannte «Ideenfest» nahm im 19. Jahrhundert von Kanada aus einen weltweiten Aufschwung. 1920 wurde es als verpflichtendes Fest in den Kalender der römisch-katholischen Kirche aufgenommen.

Die heilige Familie soll uns weniger als moralische Instanz gegenübergestellt werden als vielmehr als Vorbild, die Höhen und Tiefen, die Licht und Schattenseiten des Lebens gemeinsam als Familie zu meistern und die Kinder im Schutz und in der Geborgenheit einer Familiengemeinschaft groß werden zu lassen. Es soll uns auch in Erinnerung rufen, dass die Familie die kleinste Keimzelle der christlichen Kirche darstellt. In ihr soll auch primär die Glaubensweitergabe stattfinden. Im Angesicht immer öfter zerbrechender Familienbande ist es auch ein Tag, an dem wir für heile und geheiligte Familien im Dorf beten sollen!

 

27. Dezember 

HL. JOHANNES, Apostel & Evangelist

Zusammen mit seinem Bruder Jakobus wird Johannes in den Kreis der Apostel und engsten Jesus-Vertrauten berufen. Die Bibel nennt ihn als einzigen Augenzeugen aus dem Apostelkreis, der den Kreuzestod Jesu mitverfolgt. Ihm vertraut Jesus seine Mutter Maria an: «Frau, siehe dein Sohn - Sohn, siehe deine Mutter». Er war einer der Ersten am leeren Grab Jesu zusammen mit Petrus - von Johannes heißt es: «Er sah und glaubte». Die christliche Tradition hat ihn sehr bald mit dem namenlosen Jünger gleichgesetzt, «den Jesus liebte». Er gilt als Verfasser des vierten Evangeliums (Johannes-Evangelium), der Johannes-Briefe und der Offenbarung des Johannes. Das Johannes-Evangelium und die Johannes-Briefe werden nach heutigem biblischen Wissenschaftsstand eher der johanneischen Schule zugeordnet.

Auf Darstellungen (z. B. beim letzten Abendmahl) wird er als Jüngling dargestellt, was diverse Roman-Verfasser und einige Sensationsheischer zur fälschlichen Behauptung hinreißen hat lassen, im Jüngling Johannes erkenne man eigentlich die Person der Maria Magdalena.

Das Attribut des Johannes ist der Adler (siehe Aposteltafel in der Ehrwalder Kirche vorne im Altarraum und Christkönigs-Bild an der Sakristei rechts oben), aber auch der Wein-Kelch mit Schlange (siehe Wein-Legende). Aufgrund dieser Legende ist es auch Brauch, heute den Johannis-Wein segnen zu lassen und zu verkosten.

 

28. Dezember 

UNSCHULDIGE KINDER

Zitat aus dem Stundenbuch «TE DEUM» vom 28. Dezember 2010:
Die Geburt des göttlichen Kindes, das die Verheißung der Zei­tenwende, die Hoffnung auf Frieden bringt, wird zum Anstoß des Unfriedens, weil es Herodes zum bethlehemitischen Kindermord provoziert. Für ihn ist die Verheißung neuer Zeit absolut bedroh­lich. Er befürchtet den Verlust seiner Macht. Er will die Quelle der Unruhe zum Schweigen bringen, indem er sie gewaltsam aus der Welt schafft - ein Verhaltensmuster, das sich über die Jahrhun­derte hinweg bis heute verfolgen lässt. Die Machtgier bringt ver­meintliche Konkurrenten um, setzt sie mit Worten herab, macht ihre Schwächen bekannt, spioniert ihr Privatleben aus, treibt sie physisch und psychisch in den Ruin. Und wenn wir meinen, Kin­dermord gäbe es heute nicht mehr: Täglich verhungern Zehn­tausende von Kindern; unzählige Kinderwerden zu Kindersolda­ten ausgebildet, um das Töten fortzusetzen. Kinder werden misshandelt, missbraucht, manchmal sogar getötet, vielleicht in unserer unmittelbaren Nachbarschaft.
Das Fest der unschuldigen Kinderfordert uns auf, Kinder gegen jede Art des Missbrauchs zu schützen, Missbrauch von Macht aufzudecken und Verantwortung für die Schwächeren zu über­nehmen. Es fordert uns auch auf, zum Schutz des ungeborenen Lebens im Mutterleib zu beten. 

 

31. Dezember 

HL. SILVESTER I., Papst

Dieser in den Heiligenkanon aufgenommene Papst war von 314 bis 335 Bischof von Rom. Sein Name ist deswegen heute in aller Munde, weil sein Namenstag der Inbegriff für den letzten Tag des Jahres wurde: Silvester.

 

1. Jänner - Neujahr 

HOCHFEST DER GOTTESMUTTER MARIA
Oktavtag von Weihnachten - Beschneidung des Herrn

Der erste Jänner ist der achte Tag nach Weihnachten und beschließt somit die Feier der Weihnachtsoktav (Oktav steht hier für acht Tage). Die großen Feste Weihnachten und Ostern (früher auch Pfingsten und andere Hochfeste) wurden in der Kirche acht Tage lang weiter gefeiert.

Am achten Tag nach seiner Geburt wurde Jesus, wie es jüdische Sitte war, laut biblischer Überlieferung beschnitten und erhielt seinen Namen Jehoschua (Kurzform Jeschua oder Jeschu, lateinisch Jesus) - mit der Bedeutung GOTT RETTET. Das Fest hieß vor der letzten Liturgieerneuerung auch «Fest der Beschneidung des Herrn».
Nach der Liturgiereform stellte man - als Gegensatz zu den weltlichen Silvester- und Neujahrsfeiern - das Hochfest der Gottesmutter Maria an den Beginn des neuen bürgerlichen Jahres. Der 1. Jänner ist zudem Weltfriedenstag. 

 

3. Jänner 

HEILIGSTER NAME JESUS

Dieser Tag ist in der katholischen Kirche der Gedenktag der Verehrung des Namens JESUS. Als biblische Quelle für die Verehrung des Namens Jesu gilt ein Bibelvers aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper: Daher hat ihn auch Gott über die Maßen erhöht und ihm den Namen geschenkt, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu sich beuge jedes Knie derer, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind» (2, 9f). Die Verehrung des Namens Jesu förderte vor allem Bernhardin von Siena mit Verwendung des Monograms IHS und durch Hinzufügung des Namens Jesus bei der Anrufung von Maria.
Früher wurde der Namenstag Jesu als Fest am Sonntag zwischen dem 1. und dem 6. Jänner gefeiert, dann durch das II. Vatikanische Konzil aus dem liturgischen Kalender entfernt; das neue Martyrologium Romanum von 2001/2004 hat den Gedenktag wieder eingeführt.
(Quelle: Internet-Heiligenlexikon)
Die Jesus-Litanei findet man übrigens im Gotteslob. 

 

DIE RAUHNÄCHTE

Interessante Informationen dazu findet man im Internet-Lexikon Wikipedia